Pflanzenwissen

Blutblume mit Kaffeesatz düngen: Ist das ratsam?

Die fachmännische Bezeichnung der Blutblume heißt Scadoxus multiflorus. Diese Blumengattung gehört im Grunde genommen zu den Amaryllisgewächsen und war ursprünglich nur in Südafrika heimisch. Durch verschiedene Modifikation der Züchtungen sowie des Klimawandels kann sie inzwischen auch in unseren Breitengraden wachsen und gedeihen.

Die meisten Besitzer derart seltener Blumen halten sie jedoch in einem Wintergarten oder im Gewächshaus. Dort fühlen sie sich zumeist deutlich wohler als im Freiland und gedeihen deshalb sehr prächtig. Die wichtigste Frage, die sich Blumenliebhaber stellen, ist jedoch, wie diese Blumenart optimal gedüngt werden kann. Viele Hobbygärtner empfehlen, sie mit Kaffeesatz zu düngen. Doch funktioniert es wirklich, oder fügt man ihr damit womöglich eher Schaden zu? Diese alles entscheidende Frage wird nachfolgend beantwortet.

Können Blutblumen (Scadoxus multiflorus) mit Kaffeesatz gedüngt werden?

Zunächst sollte geklärt werden, ob Kaffeesatz sich überhaupt als Düngemittel eignet. Die klare Antwort ist nicht einfach. Es kommt darauf an, welche Pflanzen damit gedüngt werden sollen. Nicht jede Pflanze verträgt diese Art der natürlichen Düngung. Im Kaffeesatz sind viele wichtige Nährstoffe enthalten. Zu den wichtigsten Substanzen für fast alle Pflanzenarten gehören Stickstoff, Kalium und Phosphor. Diese drei Substanzen befinden sich auf jeden Fall im Kaffeesatz.

Dabei spielt es keine Rolle, ob es koffeinhaltiger und entkoffeinierter Kaffee war, der zuvor konsumiert wurde. Stickstoff ist ein wichtiger Energieträger, der den Pflanzen Kraft bringt. Kalium stärkt die Zellwände der Pflanzen. Das ist wichtig, damit sie auch mechanischen Beanspruchungen standhalten können. Pflanzen, die unter Kaliummangel leiden, knicken schon bei einem mäßigen Sturm um. Phosphor ist wichtig für die Bildung von Chlorophyll und anderen Farbstoffen, dis zur lebenswichtigen Fotosynthese benötigt werden.

kaffeesatz als dünger
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Kann Kaffeesatz auch Nachteile haben?

Obwohl im Kaffeesatz viele Nährstoffe enthalten sind, die von den Pflanzen gebraucht werden, gibt es auch ein paar Nachteile. Wird häufig mit Kaffeesatz gedüngt, steigt der Säuregehalt des Bodens. Für Pflanzen, die einen sauren Boden bevorzugen, ist dieser Umstand vorteilhaft. Da die Blutblume zu den Pflanzenarten gehören, die besonders prächtig auf einem Boden mit einem hohen Säuregehalt gedeihen, bietet der Kaffeesatz als Düngemittel auf jeden Fall Vorteile.

Bei Pflanzen, die nicht so gut mit Bodenverhältnissen klar kommen, die einen geringen pH-Wert aufweisen, kann es sich jedoch als nachteilig herausstellen. Wer jedoch gerne Kaffeesatz zur Düngung im Garten nutzt, kann die Übersäuerung des Bodens durch Gaben von Kalk vermeiden. Es ist daher empfehlenswert, hin und wieder den pH-Wert des Bodens zu analysieren. Dazu gibt es mittlerweile einfach zu bedienende elektronische Messgeräte. Aufwendige Laboruntersuchungen, wie sie in früheren Zeiten erforderlich waren, braucht man heutzutage nicht mehr.

Schimmelbildung der Blutblume vermeiden

Viele Hobbygärtner sammeln während des Winters den gesamten Kaffeesatz, um ihn im Frühling als Düngemittel im Garten oder im Gewächshaus zu nutzen. Das ist selbstverständlich auch möglich. Allerdings sollte vermieden werden, den Kaffeesatz in einer verschlossenen Kunststoffdose zu lagern. Da er zumeist noch sehr feucht ist, sollte er vor der Lagerung gut durchtrocknen.

Im feuchten Kaffeesatz bilden sich ziemlich schnell Schimmelpilze. Ist dieses Malheur aufgetreten, sollten weder die Blutblumen noch andere Gewächse damit gedüngt werden. Es besteht die große Gefahr, dass sich die Pilzsporen an den Pflanzen ansiedeln und ihnen einen großen Schaden bis hin zum Totalausfall zufügen könnten. Deshalb sollte ausschließlich trockener Kaffeesatz aufbewahrt und zur Düngung von Blumen und anderen Gewächsen verwendet werden.

scadoxus multiflorus
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Kaffeesatz richtig anwenden

Bei der Ausbringung des Düngers können eventuell Fehler gemacht werden. Denn auch die richtige Handhabung ist von großer Bedeutung für den Nutzen des natürlichen Düngemittels. Bei der Düngung im Freiland wird eine dünne Schicht Kaffeesatz in den Wurzelbereich der jeweiligen Pflanze gestreut. Anschließend ist es wichtig, ihn mit einer Harke etwas in den Boden einzuarbeiten.

Falls die Blutblume als Topfpflanze gedeiht, kann die Blumenerde bereits mit Kaffeesatz angereichert werden. Ein optimales Mischungsverhältnis wird erzielt, wenn etwa 30 Gramm Kaffeesatz mit 10 Litern Blumenerde vermischt werden. Dann ist das Erdreich mit den wichtigsten Nährstoffen angereichert. Diese weisen zudem eine Langzeitwirkung auf.

Zusammenfassung

Kaffeesatz eignet sich hervorragend als natürliches Düngemittel für sämtliche Pflanzen, die einen sauren Boden bevorzugen. Da die Blutblume einen solchen Boden liebt und prächtig darauf gedeiht, ist Kaffeesatz auf jeden Fall ein empfehlenswerter Dünger. Hobbygärtner und Blumenliebhaber werden ihre helle Freude daran haben.