Pflanzenwissen

Hibiskus bildet Samenkapseln: Abschneiden oder nicht?

Der Hibiskus, auch als Eibisch bekannt, ist sowohl als Zimmerpflanze als auch auf dem Balkon eine Augenweide. Grund sind die üppigen Blüten, die es in unzähligen tollen Farben gibt. Am besten entwickeln diese sich, wenn der Hibiskus einen sonnigen Standort hat.

Spätestens Ende September aber ist es vorbei mit der Blütenpracht. Wurden die welken Blüten nicht regelmäßig entfernt, kann man dann Samenkapseln am Straucheibisch entdecken. Als Hobbygärtner fragen Sie sich dann vielleicht: die Samenkapseln dranlassen oder lieber abschneiden? Wir verraten Ihnen, was sinnvoll ist.

So erkennen Sie die Samenkapseln

Sind die Samenkapseln noch vergleichsweise klein, kann man sie kaum von den Knospen des Hibiskus unterscheiden. Beide sind grün und kugelförmig. Aus den Knospen entwickeln sich die herrlichen Blüten. Die Samenkapseln dagegen verändern ihre Farbe im Lauf der Zeit und werden eher bräunlich. Während sie austrocknen, reifen im Inneren der Samenkapseln die Samen des Hibiskus heran. Sobald die Samen reif sind, öffnet die Kapsel sich und die Samen sind deutlich zu erkennen.

Charakteristisch für die Eibischsamen ist, dass sie recht hart sind. Dadurch wird das Innere perfekt geschützt, die Keimung aber deutlich erschwert. Samenkapseln bilden sich an Hibiskussträuchern, die im Garten stehen, also dem Garten- oder Straucheibisch. Bei Zimmerpflanzen dagegen ist die Samenkapselbildung eher selten.

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Hibiskus-Samenkapseln abschneiden oder am Strauch lassen?

Wenn Sie regelmäßig die welken Blüten des Hibiskus entfernen, kommt es erst gar nicht zur Samenbildung. Lassen Sie die verdorrten Blüten dagegen am Strauch, entwickeln sich aus dem Fruchtstand die Samenkapseln. Dafür benötigt die Pflanze Energie, die sie aber für die Blütenbildung benötigt. Es macht während der Blütezeit also durchaus Sinn, verwelkte Blüten regelmäßig zu entfernen. Ist das nicht passiert und die Pflanze hat Samenkapseln gebildet, müssen Sie für sich entscheiden, was ratsam ist.

Bedenken Sie, dass die Samenkapseln irgendwann aufplatzen und sich der gesamte Inhalt auf der Erde unter der Pflanze verteilt. Passiert das in Ihrem Garten, entstehen so junge Pflanzen. Eine gute Möglichkeit also, den Hibiskus ohne viel Aufwand zu vermehren.

Der richtige Zeitpunkt zur Entfernung

Haben Sie sich dazu entschieden, die Pflanze nicht zu vermehren und die Samenkapseln zu entfernen, genügt das mit dem Rückschnitt der Pflanze. Dabei brauchen Sie nicht zaghaft umgehen, denn der Garteneibisch verträgt auch radikale Rückschnitte. Der richtige Rückschnitt garantiert, dass die winterharte Pflanze auch im Folgejahr wieder üppig blüht. Doch wann ist der beste Zeitpunkt, den Strauch zu beschneiden? Für den Schnitt wählen Sie am besten die späten Wintermonate, wenn kein strenger Frost mehr zu erwarten ist. Auch ein Schnitt im frühen Frühjahr regt die Bildung neuer Triebe an.

Welche Schnitte sind beim Hibiskus sinnvoll?

Haben Sie eine ältere Pflanze in Ihrem Garten stehen, kann ein sogenannter Verjüngungsschnitt sinnvoll sein. Für diesen schneiden Sie das komplette Astgerüst bis auf eine Höhe von etwa 50 Zentimetern über dem Boden zurück. Solch ein Verjüngungsschnitt sorgt dafür, dass der Hibiskus in den Folgemonaten an den Schnittstellen üppig austreibt.

Im Sommer sollten Sie diesen neuen Austrieb stark auslichten. Ein Nachteil dieses Schnittes: Eine Blüte können Sie im Folgejahr leider nicht erwarten. Ist der Hibiskus dagegen zu Ihrer Zufriedenheit gewachsen, entscheiden Sie sich für einen Erhaltungsschnitt. Bei diesem schneiden Sie nur die eingetrockneten Triebe vollständig ab. Durch diesen Schnitt wird der Strauch mit der Zeit immer dichter und sollte gelegentlich ausgelichtet werden.

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Vermehrung über Samenkapseln – sinnvoll oder nicht?

Sie können die Samenkapseln aber auch einfach abschneiden und daraus Ihre eigenen Keimlinge heranziehen. Gartenexperten raten allerdings davon ab, Jungpflanzen aus Samen zu ziehen. Der Grund wurde zuvor bereits beschrieben: Die Schale der Samen ist sehr hart, was die Keimung deutlich erschwert. Selbst unter den besten Bedingungen kann es daher passieren, dass die Keimung nicht gelingt. Wenn doch, sind auch die Jungpflanzen extrem anspruchsvoll.

Wissen sollten Sie auch, dass das Ergebnis bei einer Vermehrung über Samen immer eine Überraschung sein wird. Es handelt sich um Hybriden, was bedeutet, dass sich bei der Jungpflanze immer eine andere Kreuzung durchsetzt. Einfacher und unkomplizierter ist die Vermehrung des Hibiskus über Stecklinge.

Fazit

Die welken Blüten des Gartenhibiskus fallen mit der Zeit von allein ab. Dann entdecken Sie eventuell Samenkapseln, welche jungen Trieben ähneln. Entscheiden Sie dann, ob Sie sie für eine natürliche Vermehrung nutzen oder lieber abschneiden.