Pflanzenwissen

Kirschlorbeer umpflanzen: Unsere Schritt-für-Schritt Anleitung

Kirschlorbeer ist in Deutschland vor allem als immergrüne und anspruchslose Heckenpflanze bekannt und weit verbreitet. Aber auch als einzelner Strauch macht das Gewächs, das ursprünglich aus der Türkei stammt, eine gute Figur.

Passt die Pflanze nicht mehr an ihren Platz, weil sie zu groß geworden ist oder der Garten umgestaltet werden soll, lässt sich Kirschlorbeer einfach und unkompliziert umpflanzen. Hier liefern wir alle wichtigen Informationen für einen gelungenen Standortwechsel.

Die richtige Zeit zum Umpflanzen des Kirschlorbeer

Zum Umpflanzen eines Kirschlorbeers bieten sich entweder das Frühjahr oder der Spätsommer an. Am Anfang des Gartenjahres, sobald der letzte Frost vorbei ist, ist die Erde in der Regel schön feucht und der Kirschlorbeerstrauch hat noch keine neuen Triebe gebildet. Das erleichtert ihm das Anwachsen an seinem neuen Standort und verringert den Pflegeaufwand.

Gegen Ende des Sommers und im frühen Herbst ist der Boden zwar trockener und die Pflanze benötigt mehr Wasser zum Anwachsen. Dafür bietet die warme Erde ideale Bedingungen für das Wurzelwachstum und der Kirschlorbeer wächst noch gut an, bevor er sein Wachstum während der Wintermonate aufgrund der kürzeren Tage einstellt.

kirschlorbeer umpflanzen
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Ungeeignet für das Ausgraben und Umpflanzen von Kirschlorbeer sind die kalten Wintermonate. Bodenfrost erschwert nicht nur das Graben, sondern verhindert auch, dass die Pflanze am neuen Standort Wurzeln bilden kann. Dadurch wird die Wasserversorgung unterbrochen und der Kirschlorbeer stirbt ab. Das Umpflanzen im Sommer ist zwar theoretisch möglich, hierbei muss die Pflanze am neuen Standort aber täglich gegossen werden.

Der passende Standort

Prinzipiell stellt Kirschlorbeer keine hohen Ansprüche an seinen Standort. Die Pflanze gedeiht sowohl in der Sonne als auch im Halbschatten. Selbst im Schatten wächst der Strauch – wenn auch deutlich langsamer. Zu einem schnellen Wachstum trägt außer ausreichend Sonne auch ein nährstoffreicher Boden bei. Dieser kann sowohl sandig als auch lehmig sein. Dabei sollte jedoch keine Staunässe entstehen, da diese den Wurzeln der Pflanze schadet.

Kirschlorbeer vor dem Umpflanzen zurückschneiden

Gerade größere Kirschlorbeersträucher profitieren von einem Rückschnitt vor dem Umpflanzen. Denn je weniger Blätter die Pflanze hat, desto weniger Wasser verbraucht sie. So hat sie mehr Zeit, neue Wurzeln zu bilden, bevor der in Blättern und Ästen gelagerte Wasservorrat verbraucht ist.

prunus zurückschneiden
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Beim Umpflanzen im Frühjahr ist es üblich, den Kirschlorbeer kräftig zurückzuschneiden – auf etwa die Hälfte seiner ursprünglichen Größe. Durch die anstehende Wachstumsperiode macht der Strauch den Verlust in kurzer Zeit wieder wett. Da die Blätter bei kühleren Temperaturen weniger Wasser verlieren, reicht vor dem Umpflanzen im Herbst ein Rückschnitt um etwa ein Drittel aus.

Pflanzloch vorbereiten

Bevor man den Kirschlorbeer ausgräbt, sollte zuerst das Pflanzloch am neuen Standort vorbereitet sein. Denn je weniger Zeit die Pflanze mit offenen Wurzeln verbringt, umso gesünder bleiben diese und treiben schneller wieder aus. Ebenso wachstumsfördernd ist es, den Boden mit etwas Kompost zu verbessern, um dem Kirschlorbeerstrauch alle nötigen Nährstoffe zu liefern.

Pflanzloch graben
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Das Pflanzloch sollte etwa so tief wie der Wurzelballen sein, bei größeren Pflanzen sind das mindestens 60 Zentimeter, besser mehr. Ein etwas flacheres Loch ist in der Regel kein Problem. Es sollte aber auf keinen Fall tiefer sein. Die Breite orientiert sich ebenfalls an der Größe des Wurzelballens.

Kirschlorbeer ausgraben und umpflanzen: So geht’s

Prinzipiell gilt: Je mehr Wurzelmasse beim Umpflanzen des Kirschlorbeers erhalten bleibt, desto schneller und einfacher gelingt das Anwachsen am neuen Standort. Bei einem ausladenden Kirschlorbeerstrauch können die Äste mit Seilen zusammengebunden werden, um das Arbeiten im Wurzelbereich zu erleichtern.

Beim Ausgraben entfernt man zuerst die obersten Erdschichten bis zu den ersten größeren Wurzelsträngen. Anschließend sticht man mit dem Spaten senkrecht in die Erde, um die Wurzeln zu durchtrennen und den Wurzelballen mitsamt Erde herauszuheben. Im besten Fall gelingt das auch an der Unterseite, damit sich die Pflanze einfach nach oben herausheben lässt. Das entstandene Loch kann später mit dem Aushub des neuen Pflanzlochs gefüllt werden.

prunus ausgraben
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Am neuen Standort setzt man den Kirschlorbeer ins Pflanzloch, füllt dieses etwa bis zur Hälfte auf und gießt anschließend gründlich. Dadurch bekommen die Wurzeln am neuen Standort sofort einen guten Kontakt zum Boden, können Wasser aufnehmen und ihr Wachstum direkt fortsetzen. Ist der Grund gut eingeschlämmt, wird der Rest aufgefüllt und an der Oberfläche ein Gießrand geformt. Dieser erleichtert das Feuchthalten der Erden in den Wochen nach dem Umpflanzen, um den Kirschlorbeer beim Anwachsen ideal zu unterstützen.

Die richtige Pflege nach dem Umzug

Auch wenn man alles richtig macht, bedeutet das Umpflanzen großen Stress für die Kirschlorbeerpflanze. Einige gelbe Blätter oder abgestorbene Triebe sind daher ganz normal und können ohne Bedenken entfernt werden. Macht die Pflanze insgesamt einen schlappen Eindruck, benötigt sie vielleicht mehr Wasser, um erfolgreich anzuwachsen.

Nach dem Umpflanzen im Herbst ist es sinnvoll, den Kirschlorbeer im Winter mit einem Schattiernetz oder einem Vlies vor dem Austrocknen zu schützen. Denn gerade bei Bodenfrost kann die Pflanze kein Wasser aufnehmen, um seine durch das Umpflanzen angeschlagenen Wasservorräte aufzufüllen. Zusätzlich kann der Boden mit Mulch oder Laub abgedeckt werden, damit er langsamer austrocknet und nicht so schnell einfriert.