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Goldfische im Teich: Warum sind sie seit Wochen abgetaucht?

Ein Goldfischteich ist ein Hingucker in jedem Garten. Doch mitunter kommt es vor, dass die Goldfische einfach nicht mehr zu sehen sind, als hätten sie sich in Luft aufgelöst. Faktisch sind sie jedoch nach wie vor da, allerdings abgetaucht und deshalb von außen nicht mehr zu sehen. Das Phänomen ist nicht selten und kann unterschiedliche Gründe haben. Gezielte Maßnahmen sind möglich und helfen Teichbesitzern, die Tiere zu sehen und ihre Lebensbedingungen zu optimieren.

Wenn Goldfische abtauchen: Der Rückzug als natürliches Verhalten

Ein häufiger Grund für das Abtauchen von Goldfischen in tiefere Wasserschichten ist das Sparen von Energie. Kühlere Wassertemperaturen, die unter 10 Grad liegen, sorgen für eine Verlangsamung des Stoffwechsels. Das geht mit weniger Bewegung einher – ein weiterer Umstand neben der Tiefe, der eine geringere Sichtbarkeit zur Folge hat. Das temperaturbedingte Abtauchen kommt sowohl im Sommer als auch in der kälteren Jahreszeit vor. Wenn es heiß ist, schätzen die Fische die niedrigeren Temperaturen in der kühleren Zone des Teichs. Im Herbst hingegen reduzieren sie allgemein ihre Aktivitäten und halten sich regelmäßig längere Zeit in der Nähe des Teichbodens auf.

goldfisch taucht ab
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Die Qualität des Teichwassers

Auch die Wasserqualität kann ein Grund für das Verhalten der Goldfische sein. So sorgen unzureichende Wasserwerte, etwa in Form von einem überhöhten Gehalt an Nitrit oder Ammoniak, für erheblichen Stress. Die Tiere ziehen sich in die tieferen Teichregionen zurück und sind von außen nicht mehr zu sehen. Mögliche Ursachen für eine schlechte Wasserqualität sind unter anderem ein stärkerer Algenbewuchs oder auch Sauerstoffmangel, der meist in den heißen Sommermonaten vorkommt.

Die Probleme lassen sich gut eindämmen durch regelmäßiges Testen des Wassers. Bei Bedarf ist ein Austausch eines Teils des Teichwassers eine Option. Häufig reicht bereits eine gründliche Reinigung des Filtersystems. Bei eher kleinen Teichen sollte zudem darauf geachtet werden, dass nicht zu viele Fische vorhanden sind, da dies die Qualität des Wassers zusätzlich einschränken kann.

Gefährdung für Goldfische durch Parasiten und Krankheiten

Parasiten sind ebenfalls ein Problem, das Goldfische zum Abtauchen bewegt. Sie sind üblicherweise mit einem starken Juckreiz verbunden. Die Tiere nutzen den Boden des Teichs, um sich daran zu reiben und das Jucken so zu reduzieren. Ein Befall mit Pilzen oder auch Bakterien kann ebenso zu ungewöhnlichen Verhaltensweisen führen.

Fische, die sich zusätzlich appetitlos zeigen oder die Bewegung insgesamt deutlich einschränken, sind unter Umständen krank. Oftmals sind Veränderungen der Farbe und der Haut erkennbar. Es kommt auch vor, dass die Tiere aufgebläht aussehen. Vor allem Neuzugänge, die ohne eine vorherige Quarantäne in den Teich gesetzt werden, sind von Krankheiten betroffen. Eine schlechte Qualität des Wassers ist ebenfalls vielfach der Grund für eine Krankheitsentwicklung. Krank wirkende Fische sollten zeitnah isoliert werden. Medikamente aus dem Fachhandel können Abhilfe schaffen, besonders bei Pilzen und Bakterien.

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Seit Wochen abgetaucht? Fressfeinde und Einflüsse von außen

Fressfeinde können sich zu einem Problem für Goldfische erweisen. In dem Fall ist es möglich, dass sie nicht vorübergehend in tiefere Teichgebiete gewechselt sind, sondern von anderen Tieren als Nahrungsquelle entdeckt wurden. Reiher sind immer wieder die Übeltäter, aber auch Ratten und Marder. Die größte Gefahrenzeit ist in diesen Fällen die Nacht, da andere Tiere in der Dunkelheit aktiv auf Nahrungssuche gehen. Ein Schutznetz, das nachts über den Teich gelegt wird, kann hilfreich sein.

Nicht selten sind es Menschen, die sich als störend erweisen. Das können Kinder sein, die am Teich spielen, oder laute Gartengeräte, die langfristig für die Fische Stress bedeuten, sodass sie abtauchen.

Unzureichend gestalteter Teich

Die Teichgestaltung zählt ebenfalls zu den Gründen, die Goldfische „verschwinden“ lassen. Teiche müssen so bepflanzt sein, dass die Tiere Rückzugbereiche und Verstecke haben. Dazu zählen vor allem mehrere sogenannte Tiefzonen, aber auch abwechslungsreiche Unterwasserpflanzen und verschiedene Wurzeln. Ein eher eintöniges Gewässer führt zu Stress und erleichtert es Fressfeinden, die Fische zu dezimieren. Ein Teich sollte eine Mindesttiefe von 120 Zentimeter bieten. Das sorgt dafür, dass die Goldfische nicht zuletzt in der kalten Jahreszeit genügend Schutz finden. Der Teichboden darf dabei nicht zu viel Schlamm aufweisen und benötigt eine regelmäßige Reinigung.

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Ergänzende praktische Tipps für den Goldfischteich

Goldfische lassen sich häufig auch durch die richtige Fütterungstechnik an die Oberfläche locken. Hierzu eignet sich Füttern zu festen Zeiten. Die Tiere gewöhnen sich daran und kommen eher nach oben. Auch die Art des Futters spielt eine Rolle. Es sollte so beschaffen sein, dass es nur langsam absinkt. Dadurch werden auch die Goldfische in tieferen Teichschichten zum Hochkommen angeregt. In den Abendstunden ist eine dezente Teichbeleuchtung eine Möglichkeit, die Aktivität der Tiere zu unterstützen und zu fördern. Die Lichtquelle sorgt für Aufmerksamkeit, darf dabei aber nicht zu Stress führen.

Fazit

Das Abtauchen von Goldfischen im Gartenteich geschieht in der Regel nur selten aus einem einzigen Grund. Meist ist es ein Zusammenspiel mehrerer Faktoren, das für das Rückzugsverhalten verantwortlich ist. Mit etwas Geduld und geeigneten Maßnahmen der Teichpflege und des Schutzes lassen sich die Bedingungen für die Tiere – und damit auch ihre Sichtbarkeit – nachhaltig verbessern.